Was bleibt uns nach Ostern?

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Quelle: Cindy Gehrig

Ostern ist vorüber. Die festlichen Gottesdienste, das feierliche Halleluja, die Freude über die Auferstehung Christi – all das liegt hinter uns. Zurück bleibt der Alltag, das Gewohnte, das scheinbar Unveränderte und vielleicht so mancher Schoggihaas und viele Zuckereili.

Doch was bleibt uns wirklich nach Ostern? Was bedeutet dieses höchste Fest der Christen, wenn das Leben nach den Feiertagen in seinen gewohnten Bahnen weiterläuft?

Ostern ist das Fest der Hoffnung. Die Botschaft der Auferstehung ist keine einmalige historische Begebenheit, sondern ein lebendiges Versprechen. Sie sagt uns: Der Tod hat nicht das letzte Wort. Das Leben siegt, und mit ihm die Liebe Gottes. Diese Hoffnung ist nicht nur für den Ostermorgen gedacht, sondern soll uns das ganze Jahr begleiten. Sie gibt uns Kraft, auch in schwierigen Zeiten nicht aufzugeben und darauf zu vertrauen, dass Gott selbst in den dunkelsten Stunden bei uns ist.

Die Freude der Osterzeit ist nicht nur ein Moment der Euphorie, sondern eine tiefe, innere Freude, die aus der Begegnung mit dem Auferstandenen kommt. Die Jünger erfuhren es am Ostermorgen: Wo sie Trauer und Verzweiflung erwarteten, begegneten sie Christus. Diese Freude ist eine Einladung, auch in unserem Leben nach Spuren der Auferstehung zu suchen – in Momenten der Versöhnung, der Gemeinschaft und des Friedens. Ostern lehrt uns, diese Freude nicht für uns zu behalten, sondern sie weiterzugeben.

Die Liebe Gottes, die sich in der Auferstehung zeigt, bleibt unser Auftrag. «Liebt einander, wie ich euch geliebt habe», sagt Jesus (Joh 13,34). Nach Ostern beginnt für die Jünger Jesu eine neue Zeit: Sie werden gesandt, um die Frohe Botschaft in die Welt zu tragen. Auch wir sind gerufen, in unserem Alltag österliche Menschen zu sein – Menschen, die Hoffnung verbreiten, die Liebe leben und fürs Leben einstehen. Die Auferstehung ruft uns dazu auf, nicht nur Zuschauer des Glaubens zu sein, sondern aktiv in der Welt zu handeln.

Die Osterkerze brennt während des ganzen Jahres als Zeichen des neuen Lebens und als Symbol Jesu Christi mitten unter uns. Doch selbst wenn sie erlischt, bleibt ihr Licht in uns. Christus sagt: «Ich bin das Licht der Welt» (Joh 8,12), und er ruft uns dazu auf, dieses Licht weiterzutragen. Wir können dieses Licht sein, indem wir Mitmenschlichkeit zeigen und das Evangelium beherzt leben.

Nach Ostern bleibt nicht nur eine Erinnerung, sondern eine neue Wirklichkeit: Hoffnung, Freude, Liebe und Licht. Sie sind der Auftrag, der uns geschenkt wird, um die Welt heller und wärmer zu machen – jeden Tag aufs Neue.

Pfarrerin Cindy Gehrig

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